Der schnöde Alltag
Zwischenzeitlich so ca. von Ende 2006 bis Mitte 2018 bin ich dann ziemlich abgetaucht.
Kurze Zeit nachdem ich nach 8 Monaten im Oktober 2006 aus der Psychiatrie entlassen wurde, ging ich wieder arbeiten und wohnte eine Weile bei meinen Eltern. Es viel mir überaus schwer mich wieder ins Leben zu finden. Der lange Aufenthalt in der Psychiatrie hat einiges mit mir gemacht und nicht nur Gutes.
Trotz Allem traf ich meine heutige Frau (wieder) und zog irgendwann 2007 bei meinen Eltern aus. Ich suchte mir wieder eine eigene Wohnung im Leipziger Süden, in der der Nähe meiner heutigen Frau. Später zog sie dann zu mir und wir heirateten.
Wir kauften uns ein Haus im Leipziger Umland und wohnen seit dem dort. Es tat ganz gut dem Stress der Großstadt zu entfliehen.
Mein Leben war allerdings alles andere als erfüllt.
Die Tage schienen teilweise endlos. Ich ging immer früher zu Bett um irgendwie die Zeit herumzubekommen, manchmal schon 19:00 Uhr. Durch die Medikamente viel mir das Schlafen nicht schwer. 12-13h Schlaf am Tag waren für mich normal. Mein Leben bestand aus essen, schlafen und arbeiten.
Der psychische Druck, der das Arbeiten bei mir verursachte, wurde immer größer. Ich war zwar nicht mehr Geschäftsführer, aber als ehemaliger Chef in der eigenen Firma zusammen mit meinem Vater zu arbeiten war, um es vorsichtig auszudrücken, nicht gerade einfach. Die Herausforderungen wuchsen und meine Haut wurde immer dünner. Irgendwann bin ich dann heulend auf Arbeit zusammengebrochen.
Ich versuchte mich etwas raus zunehmen, aber das half nicht.
Ich hatte das Gefühl immer weniger auf die Reihe zu bekommen.
Ich schob und schiebe das auch heute noch zum Großteil auf die Nebenwirkungen der Medikamente. Die Dosis war mittlerweile recht gering (5mg Abilify) und ich dachte mir vielleicht sollte ich nach 13 Jahren mal den Versuch starten, es ohne hinzubekommen.
Also setzte ich sie, wie schon an einigen stellen dieser Seite erwähnt, unter Mitinformation meiner Psychiaterin ab. Das war aus heutiger Sicht ein Fehler.